Schwarzheide

Chemie und Energie aus Erneuerbaren
in Schwarzheide

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Der BASF-Produktionsstandort Schwarzheide hat sich vorgenommen, die Energiewende in der chemischen Industrie zu pilotieren und will dafür zunehmend emissionsfreie Energie aus Wind und Sonne nutzen. Schwankende Erzeugung und hohe Kosten sind nur einige der Herausforderungen, die noch gemeistert werden müssen.

In Schwarzheide und dem unmittelbaren Umkreis sind erneuerbare Energiequellen (EE) mit einer Leistung von mehr als 360 Megawatt installiert, weitere Anlagen sind in Planung. Die Region repräsentiert damit schon heute modellhaft die Erzeugerlandschaft von morgen. Optimale Voraussetzungen, um zu zeigen, wie die chemische Industrie erneuerbare Energie aus der Region lokal für die industrielle Wertschöpfung nutzen und dabei netzdienlich wirken kann. 

Die Energiewende der chemischen Industrie kann gelingen, wenn sie mit einer Industrietransformation zusammen gedacht wird, so das Schwarzheider Konzept. Die effiziente Integration erneuerbarer Energien macht bei der Stromversorgung des Werks nicht Halt, sondern adressiert mittels Sektorenkopplung auch die Versorgung mit Wärme und chemischen Grundprodukten. 

Die Verfügbarkeit von grünem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen ist die Voraussetzung für die Realisierbarkeit dieses ambitionierten Energiekonzepts der Zukunft. Unverändert hohe Netzentgelte und Umlagen auf den Bezug von Öko-Strom in Deutschland stellen weiterhin ein großes Hindernis für die Wirtschaftlichkeit dar.

Wir wollen mit unserem Pilotprojekt beweisen, dass trotz der hohen Anforderungen der chemischen Industrie an die Versorgungssicherheit erneuerbare Energien im industriellen Maßstab genutzt werden können.
Jürgen Fuchs, Geschäftsführer und Standortleiter der BASF Schwarzheide GmbH

Jürgen Fuchs

Vorsitzender der Geschäftsführung der BASF Schwarzheide GmbH

Bausteine der Energiewende

Die BASF Schwarzheide GmbH evaluiert die Möglichkeiten

Im Detail: Zukunftsvision chEErs

Flexibilitätspotenziale am Chemiestandort werden erschlossen. Sie könnten das Strom-Verteilnetz der Region entlasten und im bestehenden Engpassgebiet die Abregelung von EE-Anlagen vermeiden sowie folglich entstehende Entschädigungsansprüche der EE-Anlagenbetreiber mindern. Grundlage dafür ist das unternehmenseigene Gas- und Dampfturbinenkraftwerk, das nach einer Modernisierung deutlich flexibler betrieben werden kann, um das fluktuierende EE-Angebot ausgleichen zu können.  

Bei einem Überangebot erneuerbarer Energie können daraus Wärme („Power-to-Heat“) und Basischemikalien, wie Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenmonoxid („Power-to-Gas“) hergestellt werden. Dieser Ansatz folgt dem Motto „Nutzen statt Abregeln“, indem das Überangebot vor Ort in flexiblen Anlagen verwendet wird. Ein digitaler Marktplatz fungiert als Bindeglied zwischen der vorhandenen Flexibilität und dem Netzbetreiber. 

In Zeiten, in denen das Energieangebot aus regenerativen Quellen den Bedarf nicht deckt, kann im Gegenzug das flexible und hochmoderne Gaskraftwerk der BASF helfen, Strom mit einem deutlich niedrigeren CO2-Fußabdruck als andere fossile Energieträger zur Verfügung zu stellen.

Neu zu entwickelnde Automatisierungs- und Speicherlösungen sorgen dafür, dass trotz fluktuierender Stromeinspeisung die hohen Anforderungen an die Versorgungssicherheit in einem Industrienetz erfüllt werden.